Interrail 2024 – Mit dem Zug zum Polarkreis

Von Diepholz nach Narvik – im März, mit Schnee im Blick und Polarlichtern im Visier.

  • Diepholz -(ICE920)- Hamburg -(RE11156)- Schleswig -(EC398)- Koppenhagen -(RE1078)- Koppenhagen Airport -(BUS91112)- Malmö -(BUS13942)- Alvesta -(RE3942)- Stockholm
  • Stockholm -(NT94)- Riksgränsen -(BUS)- Narvik
  • Narvik -(BUS)- Riksgränsen -(NT93)- Stockholm
  • Stockholm -(HST527)- Koppenhagen -(EC399)- Hamburg -(ICE209)- Diepholz

Tag 1: Baustellen-Marathon Richtung Norden
Frühmorgens um 5:19 startete die Reise in Diepholz. Ziel: Stockholm. Dazwischen: viele Züge, ein paar Busse und eine kaputte Brücke bei Kopenhagen. Dank Ersatzverkehr und Geduld kamen wir abends in Stockholm an. Kurz durch die Altstadt gebummelt, dann schnell schlafen – der Nachtzug nach Narvik wartete schon.

Tag 2: Kronjuwelen, Schlafwagen & Fensterkino
Vor der Zugfahrt nach Narvik hatten wir noch Zeit das Stockholmer Schloss und die Kronjuwelen zu besichtigen.
Abends bezogen wir unser Schlafwagenabteil im Nachtzug Richtung Polarkreis. Das Wackelbett forderte etwas Vertrauen in die Schwerkraft, während draußen Wälder, Seen und später Schnee vorbeizogen. Schweden im März: kalt, ruhig, wunderschön.

Tag 3: Ankunft im Winter
Morgens: alles weiß. In Kiruna war es knackig kalt – irgendwo zwischen „frisch“ und „Eiszapfen“. Nach dem Umstieg in Riksgränsen brachte uns ein Bus über die Grenze nach Norwegen. In Narvik angekommen, ging’s erst mal zur Ferienwohnung. Einziehen. Abendlicher Orientierungsspaziergang: verschneit, ruhig, nordisch schön.

Tag 4: Winterwanderung oberhalb Narviks
Wanderung durch Narvik (Komoot-Tour). Framnelsia, Friskliv Postkasse und Lyngedalstien. Schöne Wanderstrecken direkt am Wasser und direkt neben Narvik. Klares Wetter, frischer Schnee unter den Schuhen und fantastische Aussicht auf die Fjorde. Einsamkeit, Kälte, Weite – das echte Nordnorwegengefühl.

Tag 5: Geschichte trifft Gebirge
Besuch im Kriegsmuseum Narvik. Spannende Ausstellung zur Schlacht um Narvik im Zweiten Weltkrieg – eindrucksvoll und gut aufbereitet. Die Schuld ist immer ein Begleiter. Gerade wenn man weiß, ein Teil deiner Familie war hier stationiert.

Tag 6: Schneeschuhwandern mit Nordlichtfinale
Noch eine Wanderung (Komoot-Tour), diesmal durch tieferen Schnee und mit noch mehr Höhenmetern. Durch Tottadalen am Narvik Geysir vorbei zum vereisten Forstevannet (ich hoffe der See heißt so). Abends dann die Belohnung: Polarlichter über Narvik, gesehen vom Hügel im Gulbransons Park. Grün, tanzend, absolut magisch.

Tag 7: Narvik-Museum & Spieleabend
Museumstag Nummer zwei: Das Narvik-Museum gibt spannende Einblicke in die Stadtgeschichte. Betse Fensterbilder gemacht! Abends gemütlich: kochen, Karten spielen, warm bleiben.

Tag 8: Fjellheis & Panorama pur
Mit der Seilbahn zur Fjellheis-Station. Oben: Sonne, glitzernder Schnee, Blick über Stadt, Meer und Berge. Ein Postkartenmoment. Abends: wieder Nordlichter, diesmal noch kräftiger – Narvik hat geliefert.

Tag 9: Abschied mit Pfannkuchen
Letzter Tag im hohen Norden. Am Bahnhof gab’s ein Pfannkuchenbuffet (!) – besser kann man nicht abreisen. Dann Bus nach Riksgränsen, weiter im Nachtzug zurück nach Stockholm. Diesmal mit ein bisschen Wehmut im Gepäck.

Tag: Stockholm Reloaded
Ankunft in Stockholm am Morgen, neue Ferienwohnung in Sundbyberg bezogen. Nachmittags Bummeln bei Åhléns – Shopping als Kontrastprogramm zur Polarregion.

Tag 11: Stadtwanderung mit Frühlingsduft
Wanderung von Sundbyberg zum Hagapark und über die Mall of Skandinavia zurück (Komoot-Tour). Stockholm zeigt sich frühlingshaft: klare Luft, schmelzender Schnee, Möwen über dem Wasser.

Tag 12: Kultur pur – Nationalmuseum & Vasa
Kunst im Nationalmuseum am Vormittag, Schiffswrack am Nachmittag. Die Vasa ist immer wieder beeindruckend – ein gigantisches Mahnmal für schlechten Schiffbau mit umso mehr Charme.

Tag 13: Skansen – Skandinavien in Miniatur
Freilichtmuseum, Tiere, Handwerk – Skansen ist wie ein Spaziergang durch vergangene Zeiten mit Rentierbegegnung. Viel zu sehen, viel gelernt, viel gelaufen. Stockholm zeigte sich freundlich sonnig, mit einem Hauch von Frühling.

Tag 14: Rückfahrt mit weniger Chaos
Diesmal keine Brücken-Baustelle: Stockholm – Kopenhagen – Hamburg – Diepholz. Wenige Umstiege, viel Zeit zum Nachdenken: über Schnee, Nordlichter, Nachtzüge und warum März genau der richtige Monat für den Polarkreis war.

Fazit:
Weniger Sonne, mehr Schnee – aber dafür Abenteuer pur. Auf Nordlichter gefreut und mit dem Zug bis ans Ende Europas gefahren. Die Polarkreisreise war kein Badeurlaub, aber ein Erlebnis, das lange nachwirkt – spätestens wenn man abends aufs Nordlicht wartet… und stattdessen wieder die Straßenlaterne sieht.