Die hier veröffentlichten Leserbriefe sind die ungekürzten, nicht berichtigten Varianten, die ich an die Redaktion des Diepholzer Kreisblattes geschickt habe.
Ich möchte mich herzlich bei der Polizei und dem Landkreis für die durchgeführte Verkehrsüberwachung am vergangenen Samstagabend bedanken. Diese Maßnahme bestätigt mein subjektives Empfinden, dass auf der Bahnhofstraße vermehrt zu schnell gefahren wird, insbesondere in den Morgen- und Abendstunden.
Die durchschnittlich gemessene Geschwindigkeit hat mich nicht überrascht, da sie mein subjektives Gefühl ebenfalls bestätigt.
Um dies verdeutlichen: 45 km/h entsprechen einer Überschreitung von 50%. Dies würde einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 75 km/h auf dem Esch, der Luisenstraße oder auf der Maschstraße gleichkommen.
Eine erhöhte Geschwindigkeit von 50% bedeutet nicht nur, dass eine Person vermeintlich schneller am Ziel ist. Für alle anderen Verkehrsteilnehmenden, die nicht im Auto sitzen, bedeutet dies laut Umweltbundesamt eine um bis zu 50% höhere wahrgenommene Lärmbelastung.
Laut Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung überleben neun von zehn ungeschützten Verkehrsteilnehmenden, wie Fußgänger*innen oder Radfahrenden, einen Unfall bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h. Bei 50 km/h werden dagegen neun von zehn dieser ungeschützten Verkehrsteilnehmenden getötet.
Wenn die Stadt wirklich an ihrem Plan festhalten möchte, die Bahnhofstraße zu einer Fahrradstraße umzuwandeln, was ja das Ziel des Verkehrsberuhigungsprojektes ist, dann sollte die Bahnhofstraße für Fußgänger*innen und Radfahrende sicherer werden und nicht als Rennstrecke genutzt werden können.
PS: Auch der Bahnhofstunnel wird gerne als Auspufftestanlage genutzt, sehr zur (Lärm)Belastung von Personen, die sich gerade im Tunnel auf dem Fußweg befinden. Von Radfahrenden unten auf der Straße ganz zu schweigen.
Florian Willnat
Ein Anwohner